Walmart sucht bei Ingenieuren Fundamentales und Lernfähigkeit
Walmart-Executive Sravana Karnati, EVP of Global Tech Platforms mit über 25 Jahren Führungserfahrung bei Unternehmen wie Amazon, Disney und Oracle, legt bei der Rekrutierung von Ingenieuren auf zwei zentrale Qualitäten Wert: fundierte technische Grundlagenkenntnisse und die Fähigkeit, kontinuierlich zu lernen. Laut Karnati spielt es keine Rolle, ob ein Kandidat Java, C++ oder eine andere Programmiersprache beherrscht – entscheidend ist, ob er die Kernprinzipien der Informatik versteht, wie Algorithmen, Systemarchitektur und Abhängigkeitsmanagement. Diese Grundlagen sind für Softwareentwickler und Ingenieure besonders wichtig, da sie die Grundlage für nachhaltigen, wartbaren Code bilden. Selbst mit der Unterstützung von KI-Tools wie LLMs können diese tiefen Kenntnisse nicht ersetzt werden, betont Karnati. Sein aktuelles Projekt, das AI-Tool Wibey, unterstützt Entwickler dabei, repetitive Aufgaben zu automatisieren und Compliance-Checks zu vereinfachen – aber nur, wenn die Nutzer die zugrunde liegenden Systeme verstehen. Für Rollen außerhalb der reinen Softwareentwicklung, wie UX-Design, reichen grundlegende technische Kenntnisse aus, so Karnati. Wichtig sind hier die Fähigkeit, Werkzeuge wie Figma effektiv einzusetzen und mit KI-Systemen zu arbeiten. Ein Informatikstudium ist für ihn keine Voraussetzung – selbst ein chemischer Ingenieur wie er selbst kann erfolgreich in der Technologiebranche tätig sein, solange er die notwendige technische Denkweise entwickelt hat. Besonders wertvoll sind laut Karnati auch Fähigkeiten in der operativen Effizienz und Prozessoptimierung, die aus anderen Ingenieurdisziplinen stammen können. Die zweite Schlüsselfähigkeit ist die Lernbereitschaft. Karnati sucht nach Kandidaten, die bereits durch Praktika, interdisziplinäre Kurse oder selbstständiges Lernen gezeigt haben, dass sie sich kontinuierlich weiterentwickeln. In einer Welt, in der Technologien sich rasant verändern, sei die Fähigkeit, sich anzupassen, entscheidend. Dieser Trend spiegelt sich bei vielen Tech-Führern wider: Waze-Gründer Uri Levine nannte Anpassungsfähigkeit die wichtigste Fähigkeit heute, und Cloudflare-Chef Matthew Prince betont die Relevanz breiter, vielseitiger Kompetenzen. Karnatis Ansatz zeigt, dass moderne Technologieunternehmen zunehmend weniger auf spezifische Qualifikationen, sondern auf Denkweise, Lernfähigkeit und Fundamentalkenntnisse setzen. Dies ermöglicht eine vielfältigere, zukunftssichere Talentstrategie – besonders in Zeiten, in denen KI und Automatisierung die Arbeitswelt verändern.