Künstliche Intelligenz erzeugt realistische 3D-Hundemodelle aus einem Foto
Forscher der Universität UNIST haben ein bahnbrechendes KI-Verfahren namens DogRecon entwickelt, das es ermöglicht, hochdetaillierte, animierbare 3D-Modelle von Hunden aus einer einzigen Fotoaufnahme zu erstellen. Das System nutzt eine Kombination aus rassenbasierten statistischen Modellen, generativer KI und der Technik des Gaussian Splatting, um realistische Formen, Körperkonturen und Felltexturen zu rekonstruieren – auch in Bereichen, die durch die vierbeinige Haltung des Hundes verdeckt sind. Besonders herausfordernd sind dabei die Vielfalt an Rassen, unterschiedliche Körperproportionen und die oft auftretenden Verdeckungen von Gelenken. DogRecon überwindet diese Hürden, indem es aus einem einzigen Bild mehrere Perspektiven synthetisiert und diese zur präzisen 3D-Rekonstruktion nutzt. Die resultierenden Modelle sind nicht nur visuell überzeugend, sondern auch animierbar: Sie können in bestehenden Videos bewegt oder in virtuellen Szenen neu animiert werden, inklusive textgestützter Generierung von Bewegungen. Im Gegensatz zu früheren Ansätzen, die oft unrealistische Haltungen oder verzerrte Merkmale wie eingeknickte Gliedmaßen oder verklebte Schwänze zeigten, liefert DogRecon naturgetreue Ergebnisse, selbst bei entspannten oder hockenden Hunden. Die Technologie ist skalierbar und eignet sich ideal für Anwendungen in AR, VR und der Metaverse-Welt. Die Forschung wurde von Professor Kyungdon Joo geleitet und erstmals von Gyeongsu Cho, mit Beiträgen von Changwoo Kang (UNIST) und Donghyeon Soon (DGIST), veröffentlicht in der International Journal of Computer Vision (2025). Cho betont, dass mit über einem Viertel der Haushalte in Deutschland und anderen Ländern, die Haustiere halten, die Erweiterung der 3D-Rekonstruktion von Menschen auf Tiere ein dringendes Bedürfnis sei. Professor Joo sieht in DogRecon einen Meilenstein, der die Integration von generativer KI und 3D-Modellierung voranbringt und zukünftig auch auf andere Tiere und personalisierte Avatare ausgeweitet werden könnte. Industrieexperten begrüßen die Entwicklung als wichtigen Schritt hin zu emotionalen, personalisierten digitalen Erlebnissen. Experten aus dem Bereich KI-Animation und virtuelle Realität sehen in DogRecon ein Potenzial für neue Formen der digitalen Erinnerungskultur – etwa digitale Nachlässe von verstorbenen Haustieren oder interaktive Erlebnisse in virtuellen Gärten. Die Technologie könnte auch in der Tiertherapie, im Bildungsbereich oder in der Unterhaltungsindustrie Anwendung finden. UNIST positioniert sich mit dieser Forschung als führend in der Entwicklung von KI-gestützten 3D-Rekonstruktionsverfahren, die über den menschlichen Körper hinausgehen. Die Kombination aus rassenbasierten Prior-Modellen und Gaussian Splatting stellt eine innovative Herangehensweise dar, die möglicherweise auch auf andere Tierarten übertragbar ist.