HyperAIHyperAI
Back to Headlines

Künstler fehlen Mittel zum Schutz vor AI-Crawlern, trotz verfügbarer Tools

vor 3 Tagen

Visuelle Künstler streben nach Schutz ihrer Werke vor der nicht einwilligungsbasierten Nutzung durch generative KI-Systeme wie ChatGPT, doch die meisten verfügen über zu wenig technisches Know-how oder Kontrolle über die zugrundeliegenden Tools, um dies effektiv umzusetzen. Eine Studie der University of California San Diego und der University of Chicago, die auf der Internet Measurement Conference 2025 in Madison vorgestellt wird, zeigt, dass der Schutz vor „KI-Crawlern“ – Programmen, die Inhalte aus dem Internet für das Training von KI-Modellen sammeln – trotz verfügbarer Werkzeuge weitgehend unerreichbar bleibt. Die Forscher untersuchten über 200 Künstler, mehr als 1.100 professionelle Künstler-Websites und die Praxis von über 100.000 Top-Websites hinsichtlich der Blockierung von KI-Crawlern. Obwohl fast 80 % der befragten Künstler aktiv Maßnahmen ergriffen haben – etwa durch Nutzung des Tools Glaze, das Bilder verfremdet, um sie für KI unbrauchbar zu machen – bleibt der Zugang zu grundlegenden Schutzmechanismen wie dem robots.txt-File begrenzt. Mehr als 75 % der Künstler nutzen Content-Management-Systeme wie Squarespace, die das Bearbeiten von robots.txt nicht erlauben. Obwohl 96 % der Künstler ein Tool zur Blockierung von KI-Crawlern wünschen, sind über 60 % nicht mit dem einfachsten Mittel, robots.txt, vertraut. Obwohl große Unternehmen wie Google und OpenAI in der Regel die robots.txt-Regeln respektieren, ignorieren viele KI-Scanner – insbesondere von TikTok (Bytespider) – diese Vorgaben. Auch wenn Cloudflare eine neue Funktion „block AI bots“ anbietet, ist sie bisher nur bei 5,7 % der Nutzer aktiviert. Die Forscher warnen davor, dass die rechtliche Unsicherheit – etwa in den USA, wo das Fair-Use-Prinzip umstritten ist, oder in der EU, wo das AI Act strengere Genehmigungspflichten vorsieht – die Nachfrage nach technischen Schutzmaßnahmen weiter erhöhen könnte. Ohne klare gesetzliche Rahmenbedingungen wird die Kontrolle über die Datenverwendung zunehmend abhängig von technischen, oft unzugänglichen Werkzeugen. In der Branche wird die Studie als alarmierendes Zeichen für die Diskrepanz zwischen Künstlerbedürfnissen und technischer Realität gesehen. „Die Künstler haben das Recht, ihre Arbeit zu kontrollieren – aber die Werkzeuge fehlen oder sind unzugänglich“, sagt ein Expertenkommentar. Die Forschung unterstreicht, dass Plattformen wie Squarespace eine Schlüsselrolle spielen könnten, wenn sie Nutzern transparenter Zugang zu Schutzfunktionen bieten. Gleichzeitig wird gefordert, dass Anbieter wie Cloudflare die Liste der blockierten Bots offenzulegen, um Transparenz und Vertrauen zu schaffen. Die Studie zeigt, dass technische Lösungen allein nicht ausreichen – sie müssen mit klaren rechtlichen Standards und benutzerfreundlichen Schnittstellen kombiniert werden, um eine echte Kontrolle für Künstler zu ermöglichen.

Related Links

Künstler fehlen Mittel zum Schutz vor AI-Crawlern, trotz verfügbarer Tools | Schlagzeilen | HyperAI