US-Semikondensoren 2025: Chaos, Käufe und Exportbeschränkungen
Der US-Halbleitermarkt verzeichnete 2025 eine Reihe von bedeutenden Entwicklungen, die eng mit der globalen KI-Strategie der USA verbunden sind. Intel, der traditionelle Halbleitergigant, begann mit einer umfassenden Reorganisation, nachdem Lip-Bu Tan als neuer CEO ernannt wurde. Er setzte auf eine Kehrtwende und beabsichtigte, das Unternehmen in ein Engineering-first-Unternehmen zu verwandeln. Im Juli gab Intel bekannt, einige Produktionsprojekte in Deutschland und Polen zurückzuziehen und die Testoperationen zu zentralisieren, während es auch Pläne für umfangreiche Entlassungen in der Intel Foundry-Abteilung bekanntgab. Zudem kündigte das Unternehmen an, bis Ende des Jahres etwa 75.000 Mitarbeiter zu haben. Im Juli stellte die Trump-Regierung ihren vielversprechenden AI Action Plan vor, der zwar auf Exportbeschränkungen für US-Halbleiter hindeutete, aber keine konkreten Details lieferte. Gleichzeitig wurde ein großes Deal zwischen der UAE und Nvidia, der ursprünglich im Mai vereinbart worden war, auf Eis gelegt, da Sicherheitsbedenken bestanden. Auch Nvidia war in den Fokus geraten, da es nach einem Bericht von Howard Lutnick, dem Chef der US-Handelsbehörde, eine Freigabe für den Verkauf von AI-Chips an China erhielt, die mit Handelsverhandlungen über seltene Erden verbunden war. Im Juli kündigte Nvidia an, die Verkäufe der H20- und RTX Pro-Chips in China wieder aufzunehmen, was aufgrund der vorherigen Exportbeschränkungen eine große finanzielle Belastung darstellte. Die Verluste beliefen sich auf 4,5 Milliarden Dollar im ersten Quartal und sollten bis zu 8 Milliarden Dollar im zweiten Quartal steigen. AMD intensivierte seine Akquisitionstätigkeit, um in der KI-Hardware-Sparte stärker zu werden. Im Mai übernahm AMD Enosemi, ein Unternehmen, das sich auf Silizium-Photonik spezialisiert hat, und im Juni kaufte es Brium, um KI-Software auf verschiedenen Hardware-Plattformen zu optimieren. Zudem kündigte AMD an, das Team hinter Untether AI zu übernehmen, das AI-Inferenzchips entwickelt. AMDs Bemühungen, sich gegen Nvidia zu positionieren, zeigten sich auch in der Verstärkung seiner KI-Strategie. Im Mai wurde das von Biden geplante AI Diffusion-Regelwerk offiziell abgesagt, was die Exportbeschränkungen für US-Chips in China nicht abschaffte, sondern lediglich neue Richtlinien anstrebte. Gleichzeitig begannen die Spannungen zwischen China und den USA zu eskalieren, als Chinas Handelsministerium eine Warnung der US-Regierung gegen den Einsatz von Huawei-Chips als Verstoß gegen Exportvorschriften kritisierte. In diesem Zusammenhang warb auch Anthropic für strengere Exportbeschränkungen und kritisierte die Verbreitung von US-Chips in China, während Nvidia eine kritische Stellungnahme abgab. Im April wurde die Exportlizenz für Nvidias H20-Chip erneut eingeschränkt, was zu erheblichen finanziellen Kosten führte. Im gleichen Monat kündigte Intel an, die nicht-kernmäßigen Geschäftsbereiche abzugeben, um sich auf die Kernkompetenzen zu konzentrieren. Ein vermuteter Deal mit TSMC zur Gründung eines gemeinsamen Halbleiterherstellers blieb jedoch unbestätigt. Im März wurde Lip-Bu Tan als neuer CEO von Intel ernannt, der sich auf eine stärkere Fokussierung auf Technologie und Ingenieurwesen verpflichtete. Im Februar wurde die Fertigstellung von Intels Chipfabrik in Ohio erneut verschoben, was die langfristigen Pläne des Unternehmens beeinträchtigte. Zudem drängten US-Senatoren auf weitere Exportbeschränkungen, während DeepSeek im Januar mit dem Release seines R1-Modells eine große Aufmerksamkeit erregte und die Sorgen in der Branche weiter anheizte. Die US-Halbleiterbranche stand 2025 unter Druck, sich an die dynamischen Anforderungen der KI-Entwicklung anzupassen und gleichzeitig die Sicherheitsbedenken im Umgang mit Exporten in China zu bewältigen. Die politischen Entscheidungen, die von der Trump-Regierung getroffen wurden, sorgten für Unsicherheit und erzwangen Anpassungen bei den großen Unternehmen. Evaluation und Unternehmensprofile: Die US-Halbleiterbranche erlebte in 2025 einen tiefen Umbruch, geprägt von politischen Entscheidungen und strategischen Neuausrichtungen. Analysten sehen in der Verstärkung der Exportbeschränkungen eine Reaktion auf die zunehmende globale Konkurrenz, besonders gegenüber China. Intel und AMD kämpfen um ihre Position im KI-Markt, während Nvidia sich auf den US-Markt konzentriert. Die Branche wird weiterhin von politischen und wirtschaftlichen Faktoren beeinflusst, was zu einer erhöhten Unsicherheit führt. Unternehmen wie TSMC und Huawei stehen in der Schusslinie, während die US-Regierung versucht, ihre strategischen Interessen zu wahren.