Philosophin zeigt Weg zu besseren KI-Prompts
Amanda Askell, Philosophin und Mitglied des technischen Teams bei Anthropic, hat ihre Ansätze zur effektiven Nutzung von KI-Prompts im Rahmen eines „Ask Me Anything“-Podcasts vorgestellt. Mit einem akademischen Hintergrund in Philosophie von Oxford und der New York University bringt sie eine einzigartige Perspektive in die Entwicklung von KI-Interaktionen ein. Laut Askell liegt der Schlüssel zu gutem Prompting weniger in festen Regeln als vielmehr in einer experimentellen Haltung und der Fähigkeit, Gedanken klar und präzise zu formulieren. Sie betont, dass das Ausprobieren verschiedener Formulierungen und das sorgfältige Studium der Antworten entscheidend sind, um die Leistungsfähigkeit der KI zu maximieren. Ihr philosophischer Hintergrund hilft ihr dabei, komplexe Gedankenströme strukturiert zu vermitteln – eine Fähigkeit, die direkt auf die Interaktion mit KI-Modellen übertragbar ist. „Meine Aufgabe besteht oft darin, ein Problem, eine Sorge oder eine Idee so klar wie möglich dem Modell zu erklären“, sagt sie. Diese Klarheit ist nicht nur für die Verbesserung von Prompts wichtig, sondern auch für das Verständnis der KI selbst. Anthropic selbst beschreibt Claude, seinen eigenen Chatbot, in einer „Übersicht über Prompt-Engineering“ als einen brillanten, aber sehr neuen Mitarbeiter mit Amnesie: Er kennt keine persönlichen Gewohnheiten, Stile oder Richtlinien des Nutzers. Daher ist die Genauigkeit der Anweisungen entscheidend für die Qualität der Antwort. Diese Sichtweise wird durch Aussagen wie die von Venture-Capitalist Marc Andreessen unterstrichen, der KI als „Denkpartner“ betrachtet. Der wahre Wert der KI liege nicht in ihrer Rechenleistung, sondern darin, die richtigen Fragen zu stellen. Wer diese Fähigkeit beherrscht, kann sich als Prompt-Engineer eine lukrative Karriere aufbauen – mit einem Median-Gehalt von 150.000 Dollar laut levels.fyi. Askells Ansatz zeigt, dass effektives Prompting weniger eine technische Fertigkeit als vielmehr eine kognitive Disziplin ist, die auf klarem Denken, experimentellem Geist und sprachlicher Präzision beruht. Ihre Methode unterstreicht, dass Philosophie nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch relevant ist – besonders in einer Welt, in der menschliche und künstliche Intelligenz enger zusammenarbeiten als je zuvor.