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Business Insider erlaubt Journalisten Einsatz von KI für Erstdrafts ohne Warnung

vor 21 Tagen

Business Insider hat Journalisten angeordnet, KI zur Erstellung erster Entwürfe von Artikeln zu nutzen, wie die Medien-Newsletter-Plattform Status berichtet. Laut internen Richtlinien, die Chefredakteurin Jamie Heller am Donnerstag an das Team weitergeleitet haben soll, dürfen Reporter KI-Tools „wie jedes andere Werkzeug“ einsetzen – etwa bei Recherchen, Bildbearbeitung oder dem Schreiben von ersten Fassungen. Eine FAQ bestätigt ausdrücklich, dass die Nutzung von KI beim Schreiben erlaubt ist, betont aber gleichzeitig: Die endgültige Arbeit muss die eigene Leistung des Journalisten sein. Die Autorenschaft bleibt unangetastet, und Journalisten sind für die Inhalte unter ihrem Namen verantwortlich. Wichtig: Die meisten Artikel werden ohne Hinweis darauf, dass KI eingesetzt wurde, veröffentlicht. Lediglich bei vollständig künstlich generierten oder unüberprüften Texten sollen klare Warnhinweise erscheinen. Dieser Schritt macht Business Insider zu einer der ersten großen Nachrichtenagenturen, die eine solche umfassende KI-Nutzung offiziell erlauben. Die Initiative spiegelt die strategische Ausrichtung des Unternehmens wider, KI als zentralen Bestandteil seiner Redaktion zu etablieren. Bereits im Sommer hatte das Unternehmen mit einem Skandal zu kämpfen, als es AI-generierte Artikel unter dem Namen eines angeblichen Freiberuflers veröffentlichte – ein Vorfall, der die Glaubwürdigkeit der Marke untergraben und die Debatte über KI in der Medienbranche weiter angeheizt hatte. Trotz der Risiken setzt Business Insider auf eine tiefe Integration von KI. Dazu gehören die Einführung eines KI-Redaktionsleiters, die Entwicklung eines KI-gestützten Suchtools sowie Lizenzverträge zwischen dem Mutterkonzern Axel Springer und Tech-Riesen wie OpenAI und Microsoft. Diese Partnerschaften sollen die Effizienz steigern, die Reichweite erhöhen und die Wettbewerbsfähigkeit im digitalen Medienmarkt sichern. Die Entscheidung hat jedoch Kritik ausgelöst. Fachleute warnen vor einer zunehmenden Unsichtbarkeit von KI in der Berichterstattung, was die Transparenz und ethische Verantwortung beeinträchtigen könnte. „Wenn Journalisten KI nutzen, ohne es zu kennzeichnen, gefährden sie das Vertrauen der Leser“, sagte eine Medienexpertin. Andere sehen in der Maßnahme jedoch eine notwendige Anpassung an die technologische Realität. Die Branche steht vor einem tiefgreifenden Wandel – zwischen Effizienzgewinnen und dem Schutz journalistischer Integrität.

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